Was ist eigentlich die Mutter aller Cannabinoide? Etwa das berauschende (Delta 9)-Tetrahydrocannabinol (THC) oder das Cannabidiol, kurz CBD? Ich meine, gerade CBD ist in letzter Zeit in aller Munde. Aber nein, die Mutter aller Cannabinoide ist das Cannabigerol, kurz CBG. Es entsteht, wenn man Hanfblüten jung erntet und reift später nach zu THC, CBD und anderen Cannabinoiden. Es senkt den Augeninnendruck und ist daher von einem therapeutischen Standpunkt aus betrachtet hochinteressant.
Der therapeutische Nutzen von Cannabigerol
Neben der schon erwähnten Senkung des Augeninnendrucks soll sich die Einnahme von Cannabigerol – beispielsweise als Kapseln oder Öl – positiv auf das Hautbild auswirken, für Entspannung und Beruhigung sorgen und Forschende erwarten noch weitere positive Effekte auf die Gesundheit. Aufgrund des – noch illegalen – Rechtsstatus von THC-haltigem Hanf in der Bundesrepublik steckt, auch was Cannabigerol angeht, die Forschung hierzulande noch in den Kinderschuhen. Da die neue Ampel-Regierung aber bereits die baldige Legalisierung jeglichen Hanfproduktes ankündigte, dürfte die Forschung bald recht günstig realisierbar sein. Das kommt natürlich den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute.
Darreichungsformen
Neben den Blüten, die noch kein THC enthalten dürfen, die man rauchen, aufbrühen oder verdampfen kann, gibt es Cannabigerol auch in Form von Extrakten, z.B. Kapseln und Ölen. Hier unterscheidet man – zumindest grob – zwischen zwei Arten: Monoextrakte und Vollspektrumextrakte. Monoextrakte beinhalten oft nur ein Cannabinoid oder zumindest einige wenige, Vollspektrumextrakte – wie der Name schon sagt – das volle Spektrum an Cannabinoiden. Im DACH-Bereich finden sich, speziell online, viele brauchbare Anbieter von Cannbinoid- oder Cannabigerol-Produkten. Besonders in Österreich haben sich viele CBD-Händler niedergelassen. Das hat mit der Rechtslage zu tun. Man darf in Österreich nämlich auch als Privatperson jeden nicht THC-haltigen Hanf anbauen.
Andere spannende Cannabinoide
Neben Cannabidiol, THC und CBD gibt es aber auch noch einige andere interessante Cannabinoide: Die Forschung beschäftigt sich zurzeit besonders mit Cannabinol (CBN). CBN hat den Ruf, das Cannabinoid zu sein, dass für die einschläfernde Wirkung von Cannabisprodukten zuständig ist. Wie es so bei noch frischer Forschung ist: „Nichts Genaues weiß man nicht!“ Auch die Forschung zu CBN steckt nämlich noch in den Kinderschuhen. Wen das Thema interessiert, dem sei nahegelegt, auf die Forschungsergebnisse der nächsten Jahre und Jahrzehnte zu warten. Sie werden kommen. Eine Behandlung nur mit dem bisher nur medizinisch verkehrsfähigen THC ist nicht zu empfehlen. Unter anderem ist es noch – wie eine ehemalige Drogenbeauftragte einmal sagte: „Verboten, weil illegal!“
Fazit
CBG ist eine hoch spannende Sache und ein äußerst interessantes Cannabinoid. Auch weil unser Endocannabinoid-System über körpereigene Cannabinoide unter anderem die Schmerzunterdrückung regelt, hat Cannabigerol einiges an therapeutischem Nutzen.
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